Solidaritätskomitee Mexiko Salzburg - Würde durch Freiheit und Gerechtigkeit

El Enemigo – Der Feind

„Das Leben ist stärker als die Angst“ –
Perla de la Rosa über ihr Theaterstück „El Enemigo“

Das Theaterstück „El Enemigo“ – “Der Feind” ist – laut der Autorin Perla de la Rosa – aus dem Schmerz entstanden, den die Aussagen von Angehörigen der Opfer des sogenannten „Kriegs gegen das Organisierte Verbrechen“ der mexikanischen Regierung hervorrufen.

Perla de la Rosa sagt über das Stück: „ Es ist aus Fragmenten einer Realität entstanden, die es uns nicht gelingt, zu verstehen. Es sind Fünkchen inmitten einer unüberwindbaren und chaotischen Dunkelheit:
Wer ist der Feind?
Wer ist dieses Monster der tausend Köpfe? Was ist sein Gesicht? Was ist die Menschheit? Woraus sind wir gemacht? Was ist das Ehrwürdige, das Leben, das Wort? Wo gibt es ein bisschen Licht? Wie können wir einen Neustart wagen, wenn das Labyrinth sich auch in uns selbst befindet?“

Sie kommt zu dem Schluss, dass der Kampf sich lohne, denn trotz allem sei das Leben stärker als die Angst.

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Erlebnisbericht Guerrero

Auf Augenhöhe mit den „Aufständischen“

Ein Bericht über meinen Aufenthalt in Guerrero, bei der Menschenrechtsorganisation Tlachinollan, im August 2011.

Die Gebiete Montaña und Costa Chica liegen im Süden des Bundesstaates Guerrero, die dort angesiedelten Comunidades gehören zu den ärmsten der Region. Sie sind am stärksten von politischer Repression und Militarisierung betroffen. Mit dem  „Kampf gegen die Aufständischen“ wird dieser Zustand von Seiten der Regierung argumentiert. Übergriffe des Militärs auf indigene Dörfer werden  nicht geahndet, da es über eine eigene mächtige Parallelstruktur verfügt. Dokumentierte Fälle die zur Anzeige kommen, verschwinden in den Tiefen der Militärjustiz. Korrupte Politiker, Polizei und organisierte Banden unterstützen zusätzlich dieses System der Straflosigkeit.

Dem gegenüber stehen die Forderungen der indigenen Gruppen, auf Anerkennung als gleichberechtigte Individuen dieser Gesellschaft. Sie verteidigen ihren Grund und Boden gegen kapitalistische Großprojekte internationaler Konzerne, wie Minenbau oder Staudämme, die ihre Lebensgrundlage zerstören. Sie fordern den Bau von Strassen zu ihren Dörfern, Zugang zu medizinischer Versorgung und Schulen für ihre Kinder.

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“El Sur” – unabhängige Tageszeitung in Guerrero

Die Tageszeitung “El Sur” wurde vor 18 Jahren von Journalist_innen mit der finanziellen Hilfe von hunderten von Unterstützer_innen aus der Zivilgesellschaft gegründet. Sie wird von dem Interesse getragen, ein Kommunikationsmedium zu haben, das objektiv über die Geschehnisse im Bundesstaat Guerrero sowie über den nationalen und internationalen Kontext informiert. Sie bietet seither Raum für Kritik und Analyse, ausgehend von diesem im Süden Mexikos gelegenen Bundesstaat.
Seit ihrem Beginn wird die Zeitung jedoch durch die jeweils herrschende politische Macht angegriffen. Sie versucht, jegliches Medium verschwinden zu lassen, das sich nicht unter ihre Kontrolle begibt. So musste den anfänglichen Zielen ein weiteres hinzugefügt werden: Die Verteidigung der eigenen Zeitung, der Kampf um ihre Existenz.
Seit ihrem Entstehen ist „El Sur“ mit der Tatsache konfrontiert, dass das Recht auf Meinungsfreiheit und Information in Mexiko und Guerrero nicht garantiert wird. Dieses Recht in die Praxis umzusetzen ist speziell in Guerrero außerordentlich schwierig.
Die ersten und unmittelbarsten Feinde des freien Zeitungswesens sind die unantastbaren Gouverneure, die stets von der Bundesregierung unterstützt werden. Diese wiederum zeigt ihr Gesicht in Guerrero in erster Linie durch das Militär, dessen Präsenz die Regierung über Jahrzehnte hinweg mit der Argumentation des Kampfes gegen den Drogenhandel und der Guerilla rechtfertigt.
Die Angriffe auf „El Sur“ beginnen wie üblich mit dem Boykott öffentlicher Werbeeinschaltungen und dem damit verbundenen Verlust privater Anzeigen. Sie setzen sich fort mit öffentlichen Diffamierungen und Anzeigen, die den Zweck verfolgen, Veröffentlichungen zu bestrafen, die von Mächtigen als  störend  empfunden werden und reichen bis hin zu physischen Angriffen und persönliche Bedrohungen. Zuletzt wurde im November 2010 die Redaktion von „El Sur“ in Acapulco unter Beschuss genommen, zu einem Zeitpunkt, zu dem 13 Journalist_innen im Gebäude arbeiteten. Die Angreifer gossen Benzin aus und versuchten Feuer zu legen. Im März 2011 fand ein weiterer Einschüchterungsversuch statt, indem der Direktor und die Mitarbeiter_innen in der Redaktion telefonisch bedroht wurden.
In „El Sur“ sind wir überzeugt, dass die Angriffe von Machthabern ausgehen, die diese Zeitung verschwinden lassen wollen. Grund dafür ist, dass „El Sur“ in Guerrero, einem der ärmsten mexikanischen Bundesstaaten, über wirtschaftliche und soziale Rückständigkeit, Korruption, politische Verbrechen, über die sozialen Bewegungen, indigene Völker, Repression und Aufstandsbekämpfung, über die Militarisierung der indigenen Gemeinden, Menschenrechtsverletzungen, die Arbeit der Menschenrechtsverteidiger_innen und über die Verteidigung des Wassers sowie der natürlichen Ressourcen berichtet. Allein die Verbreitung von Analysen und Meinungen über das tägliche Leben fordern einen hohen Preis und bedeuten ein großes Risiko.

MEXIKO AUF DEM WEG ZU EINER ZWEITEN REVOLUTION? Perspektiven und Hindernisse

INTERSOL, das Solidaritätskomitee Mexiko Salzburg und die Arge WDV
laden ein zu einem Vortrags- und Diskussionsabend

am Mittwoch, 20. Oktober 2010 19:00 Uhr

in der Ulrike-Gschwandtner-Straße 5, 5020 Salzburg
Seminarraum der ArgeKultur, 1.Stock
(bis Sommer 2010: Josef-Preis-Allee 16)

mit Gilberto López y Rivas,
Professor für Sozialanthropologe mit dem Spezialgebiet Autonomie der indigenen Völker; Politiker, Mitarbeiter der mexikanischen Tageszeitung La Jornada sowie der Zeitschrift Memoria

Hundert Jahre nach Beginn der Mexikanischen Revolution gibt es für die von Drogenhandel, Korruption und repressiver Gewalt gezeichnete Situation innerhalb des bestehenden politischen Systems anscheinend keinen Ausweg.
Gleichzeitig existieren aber unzählige soziale Bewegungen, Menschenrechts- und Umweltorganisationen, die sich am Vorabend des von den Mayas als Zeitenwende angekündigten Jahres 2012 immer mehr zusammenschließen.
Wie können wir internationale Solidarität und Kooperationen mit diesen Netzwerken und Autonomiestrukturen gestalten und stärken? Welche Herausforderungen und Chancen ergeben sich für die „österreichische Szene“ der Mexiko- und Zentralamerika-Solidarität? Was können wir in Österreich von diesen Prozessen lernen?

Sticky: Herzlich Willkommen beim Solidaritätskomitee!

Willkommen auf unserer Website. Hier findest du Informationen zur Arbeit unseres Komitees und zu Veranstaltungen, die wir geplant und durchgeführt haben. Das Solidaritätskomitee Mexiko Salzburg ist eine kleine, aber aktive Soligruppe mit Schwerpunkt Menschenrechtsarbeit.

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