Was ist das?
Friedenscamps in indigenen Gemeinden im Süden Mexikos entstanden als Reaktion auf massive Menschenrechtsverletzungen durch die mexikanische Armee und paramilitärische Gruppen, deren Präsenz seit dem zapatistischen Aufstand 1994 in dieser Region sehr stark ist.
Die Zapatistas kämpfen auch heute weiterhin für Freiheit, Gerechtigkeit und Würde. Im Zentrum steht die Forderung nach der Umsetzung ihrer indigenen Rechte. Gleichzeitig entstehen in den zapatistischen Gemeinden neue politische und wirtschaftliche Organisationsstrukturen, Schulen und Krankenhäuser. Der mexikanische Staat versucht, diese Bemühungen, autonome Strukturen aufzubauen, zunichte zu machen – oft mit Hilfe paramilitärischer Gruppen. Drohungen, Einschüchterungen, die Kriminalisierung der sozialen Bewegungen, aber auch gewalttätige Übergriffe stehen auf der Tagesordnung. Landkonflikte und Auseinandersetzungen um die Nutzung natürlicher Ressourcen, die durch Mega-Tourismusprojekte angeheizt werden, verschärfen die Lage in Chiapas.
Die mexikanische Partnerorganisation „Centro de Derechos Humanos Fray Bartolomé de Las Casas, A. C.“ in San Cristóbal de las Casas, Chiapas, betont immer wieder die Bedeutung der internationalen Friedenscamps. Beobachter_innen können einerseits Menschenrechtsverletzungen publik machen, andererseits kann allein ihre Präsenz dazu führen, dass sich die Situation entspannt.
Sie beschreiben die Relevanz der internationalen Beobachter_innen dahingehend, dass sie dazu beitragen, die Hoffnung, die Würde und das soziale Geflecht der Gemeinden zu bewahren. Dabei steht der Respekt für deren eigene Dynamik und die Selbstbestimmung der indigenen Gemeinschaften im Zentrum. Gleichzeitig sind die Friedenscamps gelebte Solidarität und lassen den Alltag der Bevölkerung erfahren.