Solidaritätskomitee Mexiko Salzburg - Würde durch Freiheit und Gerechtigkeit

Sticky: Unterstützung aus Salzburg für den Kampf für den Kampf indigener Frauen um Gerechtigkeit in Guerrero / Mexiko

Ein Projekt mit dem entwicklungspolitisches Beirat Salzburg überstützt indigene Me’Phaa-Frauen des Gemeinschaftszentrums “Guwá Kumá“ im Kampf gegen patriachale Gewalt

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Announcement: Der Kampf von Inés Fernández gegen die Militärmacht in Guerrero

Positionspapier des Menschenrechtszentrum Tlachinollan aus Guerrero. 8. März 2023. 
Hier gehts zum Original auf Spanisch

Ayutla de los Libres, Guerrero, 8. März 2023. – Am ersten März dieses Jahres verurteilte der Zweite Bezirksrichter des Bundesstaates Guerrero den Unteroffizier des mexikanischen Militärs Hugo Humberto García de León zu 20 Jahren Gefängnis und entließ ihn aus dem Militärdienst. Er wurde schuldig gesprochen für die Verbrechen Folter, Vergewaltigung, Raub und Einbruch an Inés Fernández Ortega, einer indigenen Me’phaa aus Barranca Tecuani, Gemeinde Ayutla de los Libres, Guerrero.

Am 22. März 2002 war Inés Fernández Ortega mit ihren vier kleinen Kindern zu Hause und bereitete in ihrer Küche frische Getränke zu. Unvermittelt stürmten Angehörige der mexikanischen Armee in ihr Haus. Mit Waffen in der Hand verhörten sie sie, fragten sie nach ihrem Mann und wollten wissen, wo sie das Fleisch, das auf ihrer Terrasse lag, gestohlen hätte. Als Inés nicht antwortete, wurde sie brutal verprügelt, vergewaltigt und sexuell gefoltert. Die Soldaten stahlen das Rindfleisch, das auf der Terrasse ihres Hauses lag.

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Announcement: Petition für die Verschwundenen Ricardo Lagunas und Antonio Díaz

Verschwundene Menschenrechtsverteidiger

 

Mexiko / Jänner 2023:
Ricardo Arturo Lagunes Gasca (Menschrechtsanwalt) und Antonio Díaz Valencia (Aktivist und Professor) sind seit Sonntag (15.1.2023) verschwunden.

Ricardo Lagunes ist seit 15 Jahren als Menschenrechtsanwalt tätig und unterstützt rechtlich z.B. die Proteste gegen den Bau des Flughafens von Atenco. Aktuell ist er aktiv für die Gemeinde Aquila in Michoacán in ihrem Kampf gegen die negativen Folgen einer Mine und Gruppen der organisierten Kriminalität.

Antonio Díaz Valencia ist Professor und Sprecher der Nahua-Gemeinde in Aquila. Er ist Menschenrechtsaktivist und bereits seit der Entstehung der Mine (1998) in Opposition zum Bergbaukonzern Ternium.

In Mexiko ist es leider alles andere als selten, dass Menschenrechtsaktivist*innen verschwinden. Verbindungen zwischen staatlichen Strukturen, bewaffneten Mafia-Gruppen, sind bekannt. Der Bergbau gilt als sehr anfällige Branche für das organisierte Verbrechen.

Die beiden waren am 15.1.2023 erst bei einer Versammlung in Aquila (Michoacán) und anschließend gemeinsam auf dem Weg Richtung Colima. Zuletzt hörte man von ihnen um 18.50 Uhr auf der Brücke Coahuayana in Michoacán. Das Auto mit dem sie unterwegs waren, wurde mit Schuss-Spuren gefunden. Allerdings fand man weder Blut- noch Hinweise auf den Verbleib der beiden.

Wir fürchten daher um ihr Leben, aber hoffen weiterhin.

Angehörige fordern, dass (neben lokalen) auch die mexikanischen Bundesbehörden aktiv werden, was die Regierung derzeit verweigert und für die sichere Heimkehr von Ricardo Lagunes und Antonio Díaz sorgen.

Bitte unterschreibt diese Petition, mit der oben genannten Forderung:

Demandamos presentación con vida de Ricardo Arturo Lagunes Gasca y Antonio Díaz Valencia

Mehr Infos auf Deutsch auf amerika21.de: Attacken gegen organisierte Nahua-Gemeinden in Michoacán

Mutiger Journalismus in Mexiko

Mittwoch, 08.06.2011 19:00h
Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät, Rudolfskai 42

Maribel Gutiérrez und Juan Angulo Osorio sprechen über den täglichen Kampf um die Existenz ihrer Tageszeitung „El Sur“ im südlichen Bundesstaat Guerrero, der Verteidigung des Rechts auf Meinungsfreiheit und Information in einem Land, in dem seit dem Jahr 2000 nach offiziellen Angaben 68 Journalist_innen ermordet und 13 verschwunden gelassen wurden.
Mexiko befindet sich derzeit an 137. Stelle von 170 Staaten in Bezug auf Pressefreiheit.

Maribel Gutiérrez ist Chefredakteurin bei El Sur. In über 20 Jahren Tätigkeit als investigative Journalistin – zuerst bei La Jornada, dann als Mitbegründerin von „El Sur de Acapulco“ – berichtet sie über Repression, Militarisierung, die Regierungsverantwortung bei Massakern und politischen Morden. Eine ihrer herausragenden Leistungen ist die Identifizierung der mutmaßlichen Mörder der Menschenrechtsanwältin Digna Ochoa im Juni 2002.
Auf Grund ihrer kritischen Berichterstattung ist sie ständigen Bedrohungen ausgesetzt. Sie erhielt 1997 den „Courage in Journalism Award“ der International Women’s Media Foundation, IWMF.

Juan Angulo Osorio ist Direktor der Tageszeitung „El Sur de Acapulco“. Er verteidigt seit Jahren deren unabhängige Stimme gegen die Repression der jeweiligen Regierung in Guerrero, einem der ärmsten Bundesstaaten Mexikos.

Ricardo Loewe, Arzt und Menschenrechtsverteidiger aus Mexiko führt das Gespräch

Die Veranstaltung der Gras Salzburg (salzburg.gras.at) und des Solidaritätskomitees Mexiko Salzburg wird übersetzt.
Eintritt frei!

Announcement: Unser lieber Freund und Mitbegründer des Solidaritätskomitees Mexiko Salzburg ist gestorben.

Wir bedanken uns für eine besondere gemeinsame Zeit.
Nachruf des Solidaritätskomitees Mexiko Salzburg
Obituario del Comité de Solidaridad México Salzburgo
Unsere letzte Radiosendung mit Ricardo

Nachruf von Erich Hackl, erschienen in der “Jungen Welt”:

Der Unersetzliche

Zum Tod des austro-mexikanischen Arztes und Menschenrechtsaktivisten Ricardo Loewe (1941-2022)

Erich Hackl

Unter den zahllosen Brecht-Zitaten ist eines, das der kubanische Liedermacher Silvio Rodríguez in ganz Lateinamerika populär gemacht hat. Es würdigt Menschen, die gegen das Unrecht kämpfen – einen Tag, ein Jahr, viele Jahre. Das seien die Guten, die Besseren, die sehr Guten. »Aber es gibt Menschen, die kämpfen ihr Leben lang: / Das sind die Unersetzlichen.«

Ricardo Loewe, der am 9. November in Wien verstorben ist, war einer dieser Unersetzlichen, und deshalb trauern nicht nur seine Frau Franziska und sein Sohn Andrés um ihn, sondern auch seine vielen »Haberer« (ein Austriazismus für Freunde, Kumpel, Komplizen, den er gern in seine Reden einflocht). In Mexiko, wo er 1941 geboren ist und den größten Teil seines Lebens verbracht hat, ebenso wie in Österreich, das ihm dank seiner Frau zur späten Wahlheimat wurde, auch wenn er bis zum Ausbruch seiner tödlichen Krankheit zwischen beiden Ländern pendelte. Aus Wien stammte Ricardos Mutter Liesl Deutsch, der 1939 die Flucht nach Mexiko gelang, aus Frankfurt am Main sein Vater Paul Loewe, der schon fünf Jahre zuvor dem Naziterror entkommen war. Obwohl das Trauma der erlittenen Verfolgung in der Familie spürbar war, erfuhr Ricardo erst mit 16 von seiner jüdischen Herkunft. Er verdrängte sie nicht, sah aber keinen Anlass, sich deshalb religiös oder national zu positionieren. Hingegen erkannte er, dass in Mexiko nicht die Flüchtlinge aus Europa diskriminiert wurden, sondern die indigenen Völker. »Wir duften uns in Gruppen zusammenschließen, unsere Sprache sprechen und unseren Glauben bekennen. Ein Privileg, das der Urbevölkerung nicht zustand und auch heute noch nicht zusteht.«

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